Die roten Linien der Oberhirten

Die evangelische Kirche hat es vorgemacht, da will die katholische Kirche natürlich nicht nachstehen: Kardinal Marx, Erzbischof aus München, wetterte kürzlich gegen die AfD und zog gegenüber dieser Partei eine rote Linie, welche die die Gläubigen nicht überschreiten dürften. Wer noch zu selbständigem Denken imstande ist fragt sich unwillkürlich: Mit welcher Kompetenz tut er das und mit welchem Recht? An der Kompetenz seiner Aussagen muss man jedenfalls zweifeln, weil er anscheinend weder das Programm der AfD gelesen hat noch rote Linien gegenüber anderen Parteien und ihren Programmen zieht, wie z.B. gegenüber den Grünen oder den Linken oder auch in Teilen gegenüber den sog. C-Parteien.

Spricht hier ein Regierungssprecher im Wahlkampf? Das Recht dazu hat ein Kardinal nicht. Die Gläubigen, die gerne von Bischöfen als mündig bezeichnet werden, solange sie nicht widersprechen, haben laut II. Vaticanum eine eigene Welt- und damit auch Politikkompetenz, die ihnen nicht von einem bevormundenden Klerus abgesprochen werden darf.

Peinlich werden die Äußerungen des Kardinals hingegen in ihrer Kombination aus Inkompetenz und Arroganz auch dadurch, dass er gegen politischen Populismus selbst mit populistischer Keule zu Felde zieht. Die Glaubwürdigkeit der Kirche hierzulande ist aufgrund solcher Vorgänge in freiem Fall.

Nun scheinen die Kirchen seit geraumer Zeit nur eine rote Linie zu kennen, obwohl es andererseits viele rote Linien gibt, die Pfarrer und Bischöfe mit ihren Gefolgsleuten ungeniert überschritten haben bzw. überschreiten. Man denke von katholischer Seite aus beispielsweise an das Schweigen der Bischöfe in Bezug auf die menschenverachtende Abtreibungspraxis in Deutschland unter C-Regierungen und die Kumpanei durch das bischöfliche Organ ZdK mit seinem Subunternehmer, der "Schwangerenberatung" Donum Vitae.
Man denke von evangelischer Kirche aus vor allem an die begeisterte Förderung der destruktiven Gender-Ideen, die naturwissenschaftlich ein Unsinn und ideologisch ein Wahnsinn sind und in Lehrplänen an Schulen zum immensen Schaden von Kindern und Jugendlichen implantiert werden sollen.
Man denke ferner an den sträflich unverantwortlichen Kuschelkurs von höchster Stelle aus gegenüber dem Islam, dem man in erbärmlicher Selbstaufgabe das christliche Abendland geradezu zu Füssen legt.

Den Gläubigen ist hoffentlich bewusst, mit welch realitätsferner Geschwätzigkeit diese "Hirten" die eigenen Werte mit Füssen treten. Dem Klerus, und nicht Gott und seinem Wort zu vertrauen, führte bereits mehrfach ins Verderben. Die Lage ist ernst.

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