Das Wohlstands-Gute-Laune-Ghetto
In dem Buch „Sprechende Männer“ verpflichten sich zwei Männer, Maxim Leo, seit 17 Jahren verheiratet, 2 Kinder, und Jochen-Martin Gutsch, 39-jähriger Dauer-Single, gegenseitig dazu, 29 Tage lang offen miteinander zu reden. Über Alles. In Tag 26, den ich als Leseprobe überflogen habe, taucht folgender Absatz auf:
„Lieber Jochen, eine Freundin von mir geht jeden Mittwochabend in ein Obdachlosenzentrum, gibt dort Essen aus und unterhält sich mit den Obdachlosen. Die Freundin sagt, die Gespräche seien wichtiger als das Essen.
Ein 16-jähriges Mädchen aus meinem Haus geht regelmäßig in das Altenheim um die Ecke und trinkt Tee mit einer alten Frau, die niemanden mehr hat. Die Pfleger sagen, wenn das Mädchen nicht käme, wäre die Frau längst tot.
Bekannte von uns haben ein zwölfjähriges Pflegekind aufgenommen, das von seinen Eltern misshandelt wurde. Dieses Kind ist kompliziert, nicht besonders süß und es kann sein, dass es in ein paar Jahren wieder weg ist. Aber diese Bekannten kümmern sich um das Kind, als wäre es ihr eigenes.
Das ist für mich Engagement. Das sind für mich Dinge, die wichtig sind. Du, Jochen, und ich, wir haben beide Glück. Wir haben Eltern, die uns lieben, gute Jobs, verdienen gute Gehälter, haben gute Wohnungen. Wir nehmen das alles als selbstverständlich hin. Aber was geben wir? Was gibst du, Jochen? Was machst du mit deinem Meer aus Zeit? Wärest du bereit, etwas für andere zu tun? Für eine wirklich gute Sache, die dich überzeugt?
Unser Problem ist, dass wir es uns in unserer Welt gemütlich gemacht haben und kaum noch Probleme an uns rankommen. Wir leben im Wohlstands-Gute-Laune-Ghetto. Wir wissen gar nicht mehr, was ein Problem ist … Wir beide, du und ich, sind vom Wohlstand versaut. Das können wir uns vor Augen halten – dann werden wir es vermutlich wieder vergessen.“
Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass die Probleme um uns herum, wie sich das ja gerade abzuzeichnen scheint, wieder größer werden. Denn aus dem Dauerschlaf im Wohlstands-Gute-Laune-Ghetto-Koma sollten wir lieber schnellstmöglich aufwachen...
„Lieber Jochen, eine Freundin von mir geht jeden Mittwochabend in ein Obdachlosenzentrum, gibt dort Essen aus und unterhält sich mit den Obdachlosen. Die Freundin sagt, die Gespräche seien wichtiger als das Essen.
Ein 16-jähriges Mädchen aus meinem Haus geht regelmäßig in das Altenheim um die Ecke und trinkt Tee mit einer alten Frau, die niemanden mehr hat. Die Pfleger sagen, wenn das Mädchen nicht käme, wäre die Frau längst tot.
Bekannte von uns haben ein zwölfjähriges Pflegekind aufgenommen, das von seinen Eltern misshandelt wurde. Dieses Kind ist kompliziert, nicht besonders süß und es kann sein, dass es in ein paar Jahren wieder weg ist. Aber diese Bekannten kümmern sich um das Kind, als wäre es ihr eigenes.
Das ist für mich Engagement. Das sind für mich Dinge, die wichtig sind. Du, Jochen, und ich, wir haben beide Glück. Wir haben Eltern, die uns lieben, gute Jobs, verdienen gute Gehälter, haben gute Wohnungen. Wir nehmen das alles als selbstverständlich hin. Aber was geben wir? Was gibst du, Jochen? Was machst du mit deinem Meer aus Zeit? Wärest du bereit, etwas für andere zu tun? Für eine wirklich gute Sache, die dich überzeugt?
Unser Problem ist, dass wir es uns in unserer Welt gemütlich gemacht haben und kaum noch Probleme an uns rankommen. Wir leben im Wohlstands-Gute-Laune-Ghetto. Wir wissen gar nicht mehr, was ein Problem ist … Wir beide, du und ich, sind vom Wohlstand versaut. Das können wir uns vor Augen halten – dann werden wir es vermutlich wieder vergessen.“
Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass die Probleme um uns herum, wie sich das ja gerade abzuzeichnen scheint, wieder größer werden. Denn aus dem Dauerschlaf im Wohlstands-Gute-Laune-Ghetto-Koma sollten wir lieber schnellstmöglich aufwachen...
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