Warum die Welt so besessen von der Verurteilung Israels ist (1)
Genozid, ethnische Säuberung, Apartheid - wenn man jemals das Vergnügen hatte, mit einem der eifrigeren Israel-Hasser zu diskutieren, dann wird einer dieser Begriffe mit großer Wahrscheinlichkeit an irgendeinem Punkt in die Runde geworfen werden. Und irgendwie haben wir uns ja auch schon daran gewöhnt. Die Doppelmoral derjenigen, die sich ihre pro-palästinensische Attitüde mit Riesenbuchstaben auf die Fahne schreiben und sich als die wahren Verfechter der Menschenrechte verstehen, zeigt sich vornehmlich an der Vernachlässigung all derer, die wirklich unter Apartheid, Genoziden oder ethnischen Säuberungen zu leiden haben.
Und selbst wenn sich von all den Vorwürfen, die sich schon so oft als das Produkt nachweislich falscher bzw. gefälschter Bilder und Reportagen erwiesen haben, einige als wahr heraus stellen, bleibt dennoch die Frage, wieso Israel das Lieblingsziel der zumeist linksgerichteten Aktivisten und "Aufklärer" bleibt, während tagtäglich Menschenrechtsverletzungen viel schlimmeren Ausmaßes schlichtweg ignoriert werden.
Nehmen wir beispielsweise Pakistan und die Situation der Frauen und Minderheiten dort. Es vergeht keine Woche ohne systematische Vergewaltigungen, Demütigungen, Morde und Folter. Der Abdruck des Namens "Jesus Christus" ist in diesem islamischen Land verboten; erst kürzlich wurde dem jungen Mädchen Malala Yusufzai in den Kopf geschossen, nur weil sie sich für eine gute Ausbildung einsetzte. Die mit brutalster Hand unterdrückte christliche Minderheit leider unter archaischen Blasphemie-Gesetzen, die sie einer totalen Willkür aussetzt. Und dennoch findet sich darüber kaum etwas in der Presse, es finden keine Boykott Aufrufe statt und es werden auch keine Hilfs-Flotillas geplant. Wie es scheint sind ermordete pakistanische Christen einfach nicht trendy genug für die Mehrheit der Journaille. Erst wenn Frauen, wie in Indien, mit Eisenstangen vergewaltigt werden, beginnt sich das journalistische Interesse zu regen.
Im Übrigen frage ich mich, ob eine britische Tageszeitung wohl auch einen Cartoon abdrucken würde, der zeigt wie ein pakistanischer Mullah rücksichtslos Minderheiten abschlachtet, um der Einführung der Scharia den Weg zu bereiten. Denn auch wenn Journalisten vorgeben, die Freiheit der Berichterstattung zu lieben - ihr Leben lieben sie dann eben doch ein wenig mehr. Schließlich sind nicht alle so mutig wie die Journalisten vom Jyllands-Posten...
Kommentare