Wie im Himmel
"Er hat uns seinen Plan wissen lassen, der bis dahin ein Geheimnis gewesen war und den er – so hatte er es sich vorgenommen, und so hatte er beschlossen – durch Christus verwirklichen wollte, sobald die Zeit dafür gekommen war: Unter ihm, Christus, dem Oberhaupt des ganzen Universums, soll alles vereint werden – das, was im Himmel, und das, was auf der Erde ist. Außerdem hat Gott uns – seinem Plan entsprechend – durch Christus zu seinen Erben gemacht."
Eph. 1, Verse 9-11
Im Vater Unser ermutigt Jesus seine Jünger darum zu bitten, dass sein Reich kommen und sein Wille geschehen möge damit es "auf Erden wie im Himmel sei". Daher verwundert es nicht, dass die Evangelien voll von Geschichten sind, in denen Himmel und Erde durch Jesus miteinander in Berührung kommen und sich quasi miteinander vermengen.
Das fängt bereits mit seiner Zeugung (Lukas 1, 35) an und setzt sich fort bei den Engelserscheinungen, die sowohl Maria und Josef die unglaubliche Schwangerschaft als später auch den Hirten die Geburt Jesu verkündigen. Auch bei seiner Taufe, als eine unüberhörbare Stimme aus dem Himmel "Das ist mein geliebter Sohn" donnert (Markus 1, 11), dringt die himmlische Dimension in die irdische ein. Die beiden Welten berührten sich immer dann, wenn Jesus Sünden vergab oder Krankheiten heilte. Dasselbe passierte, als er Wasser in Wein verwandelte (Joh. 2), Gnade den Vorzug vor der Verdammnis gab (Joh. 8), Tote zum Leben erweckt wurden (Joh. 11, 38) oder ein paar Fische und Brote eine Menge von mehreren Tausend Menschen sättigte (Joh. 6, 30).
Diejenigen, deren Augen geöffnet waren, erkannten sehr schnell, dass sich durch Jesus und um ihn herum Dinge radikal änderten. Er kündigte an, dass jeder Mensch, egal welcher Rasse oder welchen Hintergrunds von diesen Veränderungen eingeschlossen und dass jede Dimension der Schöpfung betroffen sei, wenn das langersehnte Königreich komme, damit es "wie im Himmel, so auf Erden" sei.
Diesen Prozess hat Jesus durch sein Geburt gezündet und wird ihn eines Tages durch seine Rückkehr abschließen. Was wir in diesen Tagen feiern ist die Tatsache, dass er durch seinen Tod und seine Auferstehung das Fundament dieses lebensverändernden Prozesses gelegt hat. Denn stärker, als in dieser Erlösungstat, haben sich Himmel und Erde vermutlich nie berührt.
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