Unmenschliche Obstauswahl

Die steigenden Zahlen der Asylbewerber sorgen auch in der Provinz für Kummer. lm bayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen etwa stößt der Umgang mit den Flüchtlingen auf barsche Kritik. Dieser sei nicht nur ‘"entwürdigend, sondern auch teuer“, befindet eine fünfköpfige Ausschußgemeinschaft im Kreistag, gebildet von fraktionslosen Politikern der Grünen und "Die Unabhängigen“. Wie vergangenen Freitag die Augsburger Allgemeine berichtet, steht insbesondere die Lebensmittelversorgung der Neuburger Gemeinschaftunterkunft in der Kritik, die zweimal wöchentlich von einer Firma aus dem 120 Kilometer entfernten Schwäbisch Gmünd geleistet werde. Statt gelieferter Essenpakete solle Landrat Roland Weigert (Freie Wähler) sich lieber für Geld oder Gutscheine für die etwa 470 Gäste aus bedrängter Heimat stark machen, da
weder Qualität noch Auswahl stimme. "Zwar werden 70 Positionen auf dem Bestellzettel aufgeführt, die Auswahl an Fleisch sieht allerdings so aus: Putenfleisch, Rindfleisch, Hähnchenteile, Schweinefleisch - alles tiefgekühlt. Frisches Fleisch gibt es nicht. In der Kategorie Obst kann man sogar nur aus vier Sorten Frischobst drei auswählen“, echauffiert sich FDP-Politiker Lothar Klingenberg über die jämmerlichen Zustände: ,,Diese Behandlung der Asylsuchenden ist unserer Meinung nach unmenschlich und nicht zumutbar.“

Begrüßenswert dass diese unhaltbaren Zustände endlich an das Licht der Öffentlichkeit gelangt sind. Denn so lange Asylsuchende sich in diesem Land mit einer derart skandalösen Lebensmittelversorgung abfinden müssen, sollte uns eigentlich allen das Frischfleisch im Halse stecken bleiben.

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