Single Malt - warum viele Malze wenn doch ein einziges reicht?
Dass Schottland das Heimatland des Whiskys (nicht des ähnlich lautenden, aber irischen WhiskEys) ist, wissen Sie sicherlich. Schier unglaublich ist allerdings, wo auf der Welt in diesen Tagen überall Whisky produziert wird, auch wenn die Herstellungsprozesse schon erheblich von der Norm abweichen können (in Uruguay beispielsweise beträgt die vorgeschriebene minimale Lagerzeit statt drei nur zwei Jahre). Starke Konkurrenz erwächst den schottischen Destillen dabei nicht nur aus Südamerika, Skandinavien und Japan, sondern in jüngster Zeit erfreulicherweise auch immer öfter aus Deutschland.
Die Norm bestimmt aber natürlich das eingangs erwähnte legendäre Land, welches untrennbar mit dem "uisge beatha" (gälisch für „Wasser des Lebens") verbunden ist und wo man im Wesentlichen zwei Arten von Whisky herstellt: Grain und Malt Whisky. Grain bezeichnet dabei Destillate, die aus Weizen, ungemälzter Gerste und Hafer hergestellt werden und welche fast ausschließlich für Blended Whiskys, also verschnittene Produkte, verwendet werden. Malt bezeichnet dagegen einen Whisky, der ausschließlich aus Wasser und gemälzter Gerste hergestellt wurde.
Der Trend zum Single Malt Whisky ist noch vergleichsweise jung. Blended Whisky erfreut sich bereits seit mehreren Jahrzehnten großer Beliebtheit. Durch seinen milden und, tja wie soll man sagen, unverfänglichen Geschmack hat er sich beim Mainstream Kundenkreis einen riesigen Marktanteil erschlossen. Ganz risikoscheue Naturen trinken ihn zusammen mit Cola (was die Cola zugegebenermaßen aufwertet).
Ohne jeden Zweifel ist aber der Single Malt der eigentliche König der Destillate - ein unvergleichliches Geschmackserlebnis für diejenigen, die ihren Gaumen dafür trainiert haben, die komplexen und vielschichtigen Aromen, die darin schlummern, zu erschmecken. Was man dafür übrigens auf gar keinen Fall braucht sind Eiswürfel. Dafür aber Zeit: Für jedes Jahr, das der Whisky im Fass lagerte, so sagt man, sollte man ihm eine Sekunde Verweilzeit auf der Zunge geben.
In Schottland gibt es sechs Whisky produzierende Regionen, von denen jede ihre eigene Besonderheit einbringt.
Als Speyside bezeichnet man die Region entlang des Flusses Spey in den Grafschaften Morayshire und Banffshire im Nordosten. Nirgends in Schottland wird mehr Whisky als hier produziert, der sich durch seinen elegant-süßlichen Charakter auszeichnet, gelegentlich abgerundet durch eine leichte Torfigkeit.
Die Highlands bilden das flächenmäßig größte Gebiet der Whisky produzierenden Regionen Schottlands. Aufgrund dieser Größe bringen die Highlands Whiskys recht verschiedenen Charakters hervor, dennoch kann man feststellen, dass die Whiskys dieser Region eher kräftig und etwas trocken ausfallen.
Die Lowlands produzieren dagegen die leichtesten und mildesten Whiskysorten Schottlands. Hier befinden sich auch viele große Whiskyproduzenten, die Grain-Whisky für Blends herstellen. Single Malt wird hier nur noch von drei Brennereien produziert.
Campbeltown, die kleine Region im Westen Schottlands, war Mitte des 19. Jahrhunderts so etwas wie der Nabel der Whiskywelt. Die hier hergestellten Single Malts haben vor allem wegen ihres salzigen Abgangs einen recht speziellen Geschmack.
Die Region Inseln besteht aus sechs Inseln bzw. Inselgruppen im Nordwesten, von denen Jura wohl die bekannteste sein dürfte. Der gleichnamige Whisky ist sehr mild und ölig, geschmacklich wird man an getrocknete Früchte mit Mandelnoten erinnert.
Die Islay Whiskys schließlich sind es, an denen sich die (feinen) Geister im Regelfall endgültig scheiden, denn was von dieser Insel kommt, die 25 Meilen nördlich der irischen Küste liegt, sorgt entweder für Begeisterung oder schmerzverzerrte Gesichter. Auf Islay werden die charakterlich stärksten Whiskys in Schottland hergestellt. Statt milder Süße bekommt man es hier mit medizinisch-phenolischen Aromen, Seetang und vor allem Torfrauch zu tun. Gerade wegen der Ruppigkeit der hier produzierten Whiskys stellt Islay für viele Kenner so etwas wie die wohl wichtigsten 200 Quadratmeilen der Whisky-Welt dar. Whisky Einsteiger schütteln dagegen bereits beim Geruchstest zumeist nur entgeistert den Kopf, wenn man ihnen einen Ardeg oder Lagavulin serviert.
Mein Tipp für Einsteiger ist Springbank aus der Region Campbeltown. Die Gerste für diesen Whisky wird nur für sechs Stunden über einem Torffeuer gedarrt, danach 24 Stunde über heißer Luft. Im Ergebnis bekommt man einen nach Zartbitterschokolade, Minze, Vanille und Gewürzen schmeckenden Whisky, der nur ganz leicht, aber dennoch spürbar rauchig ist.
Während ihrer Lebenszeit waren illustre Figuren wie Humphrey Bogart, Winston Churchill oder John Wayne enthusiastische Single Malt Fans und nach meiner Kenntnis waren alle von ihnen einer Marke treu, nachdem sie ihren Favoriten gefunden hatten. Welcher auch immer das für jeden am Ende sein mag: In Single Malt gehören allemal ein paar Tropfen Wasser, um ihn beispielsweise bei (hochprozentiger) Cask Strength etwas zu verdünnen. Denn mal im Ernst - würden Sie Eiswürfel auch in einen ausgesuchten Rioja Wein oder einen teuren französischen Champagner tun?
Die Norm bestimmt aber natürlich das eingangs erwähnte legendäre Land, welches untrennbar mit dem "uisge beatha" (gälisch für „Wasser des Lebens") verbunden ist und wo man im Wesentlichen zwei Arten von Whisky herstellt: Grain und Malt Whisky. Grain bezeichnet dabei Destillate, die aus Weizen, ungemälzter Gerste und Hafer hergestellt werden und welche fast ausschließlich für Blended Whiskys, also verschnittene Produkte, verwendet werden. Malt bezeichnet dagegen einen Whisky, der ausschließlich aus Wasser und gemälzter Gerste hergestellt wurde.
Der Trend zum Single Malt Whisky ist noch vergleichsweise jung. Blended Whisky erfreut sich bereits seit mehreren Jahrzehnten großer Beliebtheit. Durch seinen milden und, tja wie soll man sagen, unverfänglichen Geschmack hat er sich beim Mainstream Kundenkreis einen riesigen Marktanteil erschlossen. Ganz risikoscheue Naturen trinken ihn zusammen mit Cola (was die Cola zugegebenermaßen aufwertet).
Ohne jeden Zweifel ist aber der Single Malt der eigentliche König der Destillate - ein unvergleichliches Geschmackserlebnis für diejenigen, die ihren Gaumen dafür trainiert haben, die komplexen und vielschichtigen Aromen, die darin schlummern, zu erschmecken. Was man dafür übrigens auf gar keinen Fall braucht sind Eiswürfel. Dafür aber Zeit: Für jedes Jahr, das der Whisky im Fass lagerte, so sagt man, sollte man ihm eine Sekunde Verweilzeit auf der Zunge geben.
In Schottland gibt es sechs Whisky produzierende Regionen, von denen jede ihre eigene Besonderheit einbringt.
Als Speyside bezeichnet man die Region entlang des Flusses Spey in den Grafschaften Morayshire und Banffshire im Nordosten. Nirgends in Schottland wird mehr Whisky als hier produziert, der sich durch seinen elegant-süßlichen Charakter auszeichnet, gelegentlich abgerundet durch eine leichte Torfigkeit.
Die Highlands bilden das flächenmäßig größte Gebiet der Whisky produzierenden Regionen Schottlands. Aufgrund dieser Größe bringen die Highlands Whiskys recht verschiedenen Charakters hervor, dennoch kann man feststellen, dass die Whiskys dieser Region eher kräftig und etwas trocken ausfallen.
Die Lowlands produzieren dagegen die leichtesten und mildesten Whiskysorten Schottlands. Hier befinden sich auch viele große Whiskyproduzenten, die Grain-Whisky für Blends herstellen. Single Malt wird hier nur noch von drei Brennereien produziert.
Campbeltown, die kleine Region im Westen Schottlands, war Mitte des 19. Jahrhunderts so etwas wie der Nabel der Whiskywelt. Die hier hergestellten Single Malts haben vor allem wegen ihres salzigen Abgangs einen recht speziellen Geschmack.
Die Region Inseln besteht aus sechs Inseln bzw. Inselgruppen im Nordwesten, von denen Jura wohl die bekannteste sein dürfte. Der gleichnamige Whisky ist sehr mild und ölig, geschmacklich wird man an getrocknete Früchte mit Mandelnoten erinnert.
Die Islay Whiskys schließlich sind es, an denen sich die (feinen) Geister im Regelfall endgültig scheiden, denn was von dieser Insel kommt, die 25 Meilen nördlich der irischen Küste liegt, sorgt entweder für Begeisterung oder schmerzverzerrte Gesichter. Auf Islay werden die charakterlich stärksten Whiskys in Schottland hergestellt. Statt milder Süße bekommt man es hier mit medizinisch-phenolischen Aromen, Seetang und vor allem Torfrauch zu tun. Gerade wegen der Ruppigkeit der hier produzierten Whiskys stellt Islay für viele Kenner so etwas wie die wohl wichtigsten 200 Quadratmeilen der Whisky-Welt dar. Whisky Einsteiger schütteln dagegen bereits beim Geruchstest zumeist nur entgeistert den Kopf, wenn man ihnen einen Ardeg oder Lagavulin serviert.
Mein Tipp für Einsteiger ist Springbank aus der Region Campbeltown. Die Gerste für diesen Whisky wird nur für sechs Stunden über einem Torffeuer gedarrt, danach 24 Stunde über heißer Luft. Im Ergebnis bekommt man einen nach Zartbitterschokolade, Minze, Vanille und Gewürzen schmeckenden Whisky, der nur ganz leicht, aber dennoch spürbar rauchig ist.
Während ihrer Lebenszeit waren illustre Figuren wie Humphrey Bogart, Winston Churchill oder John Wayne enthusiastische Single Malt Fans und nach meiner Kenntnis waren alle von ihnen einer Marke treu, nachdem sie ihren Favoriten gefunden hatten. Welcher auch immer das für jeden am Ende sein mag: In Single Malt gehören allemal ein paar Tropfen Wasser, um ihn beispielsweise bei (hochprozentiger) Cask Strength etwas zu verdünnen. Denn mal im Ernst - würden Sie Eiswürfel auch in einen ausgesuchten Rioja Wein oder einen teuren französischen Champagner tun?
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