Schuss ins eigene Bein - die Jagd auf den Dieselmotor
Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten - jedenfalls gut für gewisse Medien und Politiker, die von Sensationen, Skandalen, Tragödien und von Horrormeldungen leben. Auch wenn sie übertrieben sind. Hauptsache die Auflage stimmt. Denn die Aufregung um den Dieselmotor ist nichts anderes als eine weitere gigantische Medienblase.
Tobias Blanken hat in seinem Blog auf Medium.com versucht das "Horrormärchen über die Luftverschmutzung" zu entlarven. Er zitiert dazu die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Regine Günther, die im Tagesspiegel folgendes gesagt hat:
"Die Luftverschmutzung hat auf dramatische Weise zugenommen. Stickoxyde belasten die Gesundheit zehntausender Menschen, allein in der EU versterben knapp 30.000 Bürger vorzeitig an dieser Belastung."
Das klingt dramatisch: 30.000 Tote – und das allein weil die Luftverschmutzung »auf dramatische Weise« zugenommen hat. Blaken schreibt dazu: "Das Problem: Bei ‚Die Luftverschmutzung hat auf dramatische Weise zugenommen‘ handelt es sich um eine kontrafaktische Aussage; sie ist falsch."
Warum falsch? "Falsch, weil so ziemlich das genaue Gegenteil wahr ist, in den vergangenen Jahrzehnten konnte die Luftverschmutzung in vielen westlichen Metropolen und eben auch in Berlin erheblich gesenkt werden. Die Luftqualität wird besser, deutlich besser."
Blaken verweist zum Beweis auf den Umweltatlas Berlin, der verschiedene Graphiken bereithält und er zitiert die Zusammenfassung:
"Seit 1989 konnten alle Emissionen stark reduziert werden, mit Rückgängen zwischen 73 % (Stickoxide) und 96 % (Schwefeldioxid). Die Feinstaub-PM10-Emissionen sind in diesem Zeitraum um 86 % zurückgegangen."
Außerdem appelliert Blaken an unser Erinnerungsvermögen und blickt zurück: Im Prenzlauer Berg hat es noch nach der Jahrtausendwende in einigen Straßenzügen durch die Kombination aus Ofenheizung und Trabbis deutlich wahrnehmbar gestunken, die Luft war verpestet. Das war sogar ein Fortschritt gegenüber den Siebzigern und Achtzigern, als der ganze Stadtteil mit Kohle beheizt wurde und auf den Straßen fast ausschließlich Trabants und Wartburgs unterwegs waren.
Die Verbesserungen werden als selbstverständlich hingenommen – und es wird auf hohem Niveau gejammert und geklagt. Tote werden betrauert, die nur rein rechnerische Tote sind, bei denen sich die Todesursachen gar nicht monokausal auf Feinstaub zurückführen lassen.
Die Medien spielen nur allzu gerne mit. Horrormeldungen werden nur allzu gerne geglaubt, weil sie voll auf den Mythos vom Moloch Moderne einzahlen. Dass wir inzwischen ein längeres und gesünderes Leben als vor 50, 100 oder 1.000 Jahren leben, wird ignoriert, stattdessen wird begierig all das aufgenommen, was eine gegenteilige Wahrnehmung stützt. Der Dieselskandal ist seit September 2015 ein wiederkehrendes Schlagzeilen-Thema, schreibt Blaken, dass die Stickoxid-Emissionen in Deutschland seit Jahren abnehmen, nicht.
Blaken fasst es so zusammen: "Am Detail wird sich festgebissen, das große Ganze wird aus den Augen verloren."
Tobias Blanken hat in seinem Blog auf Medium.com versucht das "Horrormärchen über die Luftverschmutzung" zu entlarven. Er zitiert dazu die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Regine Günther, die im Tagesspiegel folgendes gesagt hat:
"Die Luftverschmutzung hat auf dramatische Weise zugenommen. Stickoxyde belasten die Gesundheit zehntausender Menschen, allein in der EU versterben knapp 30.000 Bürger vorzeitig an dieser Belastung."
Das klingt dramatisch: 30.000 Tote – und das allein weil die Luftverschmutzung »auf dramatische Weise« zugenommen hat. Blaken schreibt dazu: "Das Problem: Bei ‚Die Luftverschmutzung hat auf dramatische Weise zugenommen‘ handelt es sich um eine kontrafaktische Aussage; sie ist falsch."
Warum falsch? "Falsch, weil so ziemlich das genaue Gegenteil wahr ist, in den vergangenen Jahrzehnten konnte die Luftverschmutzung in vielen westlichen Metropolen und eben auch in Berlin erheblich gesenkt werden. Die Luftqualität wird besser, deutlich besser."
Blaken verweist zum Beweis auf den Umweltatlas Berlin, der verschiedene Graphiken bereithält und er zitiert die Zusammenfassung:
"Seit 1989 konnten alle Emissionen stark reduziert werden, mit Rückgängen zwischen 73 % (Stickoxide) und 96 % (Schwefeldioxid). Die Feinstaub-PM10-Emissionen sind in diesem Zeitraum um 86 % zurückgegangen."
Außerdem appelliert Blaken an unser Erinnerungsvermögen und blickt zurück: Im Prenzlauer Berg hat es noch nach der Jahrtausendwende in einigen Straßenzügen durch die Kombination aus Ofenheizung und Trabbis deutlich wahrnehmbar gestunken, die Luft war verpestet. Das war sogar ein Fortschritt gegenüber den Siebzigern und Achtzigern, als der ganze Stadtteil mit Kohle beheizt wurde und auf den Straßen fast ausschließlich Trabants und Wartburgs unterwegs waren.
Die Verbesserungen werden als selbstverständlich hingenommen – und es wird auf hohem Niveau gejammert und geklagt. Tote werden betrauert, die nur rein rechnerische Tote sind, bei denen sich die Todesursachen gar nicht monokausal auf Feinstaub zurückführen lassen.
Die Medien spielen nur allzu gerne mit. Horrormeldungen werden nur allzu gerne geglaubt, weil sie voll auf den Mythos vom Moloch Moderne einzahlen. Dass wir inzwischen ein längeres und gesünderes Leben als vor 50, 100 oder 1.000 Jahren leben, wird ignoriert, stattdessen wird begierig all das aufgenommen, was eine gegenteilige Wahrnehmung stützt. Der Dieselskandal ist seit September 2015 ein wiederkehrendes Schlagzeilen-Thema, schreibt Blaken, dass die Stickoxid-Emissionen in Deutschland seit Jahren abnehmen, nicht.
Blaken fasst es so zusammen: "Am Detail wird sich festgebissen, das große Ganze wird aus den Augen verloren."
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