What would Jesus do?

Es ist im Augenblick wieder hip mit Phrasen wie "Wäre Jesus heute auf Erden würde er..." um sich zu werfen. Ich persönlich finde diese Phrasen anmaßend und übergriffig, auch weil man auf diese Weise die zentrale Figur de Weltgeschichte zu politischen oder anderen „guten“ Zwecken instrumentalisiert.

Für die Kirche, die mit Blick auf das Heute, die sogenannte Pandemie und die Frage nach dem Umgang damit und mit anderen Menschen echtes Interesse an biblischer Voraussetzung und Bewertung menschlichen Handelns hat, reicht es meiner Meinung nach nämlich völlig zu fragen: Was hat Jesus getan? Seine Worte und seine Taten sind deutlich genug. Mehr braucht es nicht. Mehr braucht es nie – schon gar keine Aussagen wie „Wenn Jesus heute leben würde, wäre er ein Flüchtling“ oder „Jesus würde sich impfen lassen“. 

Was also hat Jesus gesagt und getan? Und was bedeutet das für die aktuelle Zeit?

Er sagte: „Kommet her zu mir alle.“ Keine Zutrittsbedingungen und Anforderungen an den bisherigen und aktuellen Lebenswandel, den Grad der Vollkommen- oder Verkommenheit, den gesundheitlichen und moralischen Zustand. Er saß zu Tisch mit Zöllnern und Huren. Er streckte die Hand aus und rührte den Aussätzigen an, während die Menge zurückwich. „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, aber die Kranken.“ – „Weh euch, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen. Ihr geht nicht hinein, und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen.“ – „Weh euch, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt an Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben.“

Er sagte: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Nebst der Frage, was einem Staat, namentlich einer Besatzungsmacht, wie es damals die römische war, überhaupt gehören kann, besteht hier kein Zweifel daran, dass der Mensch als Ganzes – seine Seele, sein Körper, sein Geist – Gott gehört. Es kann für den Christen nie eine Veranlassung geben, sie dem Staat zu überantworten. 

Er sagte: „Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“ Vielmehr sagte er, dass, wer seinen Fokus darauf lege, sein Leben zu erhalten, es verlieren würde. Wer aber sein Leben um seinetwillen riskieren und verlieren würde, es gewänne. 

Aber vor allem sagte er: „Seht zu und erschreckt nicht.“ – „Seid fröhlich und getrost.“ – „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können.“ – „Fürchtet euch nicht vor ihnen.“ – „Fürchtet euch nicht.“

Das alles sagte Jesus. Das sagte Gott. Derselbe Gott, der vom Sinai herunter spricht und der uns am Kreuz begegnet und von dem die Bibel unmissverständlich klarmacht: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“

Dies all jenen Kirchen ins Stammbuch geschrieben, die den Corona-Furchtkult mitmachen, die Eintrittskontrollen zu ihren „Gotteshäusern“ praktizieren, die den Zugang zur Gnadenbotschaft Gottes und zum Vaterhaus und die Möglichkeit von Hoffnung und Trost an einen medizinischen Behandlungsstatus knüpfen und die ihre Mitmenschen, der staatlichen Rhetorik folgend, nicht mehr als Nächste, sondern als „Impflücke“ betrachten und behandeln. Ausgerechnet die Kirchen. Ausgerechnet heute. Weh euch!

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