Wahlen in Frankreich: Macron hält den Sargnagel für ein christliches Europa in seiner Hand

 In einer seiner jüngsten Reden forderte der französische Präsident Macron vor dem Europaparlament eine "Aktualisierung" der EU Grundrechtscharta um das Recht auf Abtreibung. Um seinen Vorstoß besser einordnen zu können, ist ein Blick zurück hilfreich. Die bisher wohl dunkelste Stunde des europäischen Parlamentarismus ist auf dem 24. Juni 2021 zu datieren, wo das Europäische Parlament dem sogenannten Matic-Bericht mit deutlicher Mehrheit zugestimmt hat. Dieser enthält u.a. die Forderung, Abtreibung als normale Leistung der weiblichen Gesundheitsversorgung zu etablieren. An Zynismus nicht zu überbieten ist die Tatsache, dass der Matic-Bericht eine Abtreibung als "Gesundheitsdienstleistung" darstellt. Dadurch wird Abtreibung als Menschenrecht definiert. Das Recht auf Leben wird den Ungeborenen abgesprochen. So erschütternd dieses Ergebnis war, es überraschte mit der Materie Vertraute nur bedingt. Bereits 2013 war die Entscheidung beim sogenannten Estrela-Report nur knapp für die Abtreibungsgegner ausgegangen. Der Matic-Report hat zwar keine rechtliche Verbindlichkeit für die Nationalstaaten, aber eine hohe Signalwirkung. Präsident Macron will nun die EU-Grundrechtscharta aktualisieren und das Recht auf Abtreibung aufnehmen. der Boden hierzu ist bereitet. Eine solche Entwicklung ist Anlass zu größter Sorge. Ein Recht auf Abtreibung in die Charta der Grundrechte der EU aufnehmen zu wollen, ist ein Schritt in die Barbarei und ein weiterer Sargnagel für die Reste des christlichen Europas. Es wäre ein moralischer Dammbruch ohnegleichen. Der Druck auf die Nationalstaaten nach Umsetzung in die nationalen Gesetze würde danach massiv steigen. Macrons Vorstoß spielt den deutschen Ampel-Koalitionären natürlich wunderbar in die Karten. Die hatten ihren Wählern ja bereits im Vorfeld der Wahlen die Abschaffung des in § 219a verankerten Werbeverbots für Abtreibungen versprochen.

Die Würde des Menschen wird nie stärker verletzt, als wenn er wehrlos im Mutterleib getötet wird. Dass solche Entscheidungen ausnahmslos von Menschen getroffen werden, die bereits geboren sind, ist zum einen natürlich eine Binsenweisheit, zum anderen aber eben gleichzeitig auch eine grausam zynische Randnotiz einer Abstimmung, die über das Schicksal von Millionen bestimmt. Jeder (medizinisch) aufgeklärte Mensch mit einem soliden Fundament an ethischen Grundsätzen sollte sich dazu verpflichtet fühlen, sich für das Leben von der Zeugung bis zu seinem natürlichen Tod einzusetzen


Kommentare

Beliebte Posts