Die Abschaffung der Wahrheit
Postmodern, postfaktisch, alternative Fakten, Fake News: Plötzlich spielen in unserem Alltag Begriffe eine Rolle, die es in dieser Form vor 1980 noch gar nicht gab. Da verlieh im Januar 2018 US-Präsident Donald Trump etliche „Fake News Awards" an einige Medien seines Landes. Der Begriff „Fake News" steht für absichtlich gefälschte bzw. unvollständige lnformationen, und Trump drückte mit der Vergabe dieser von ihm erfundenen „Preise” (Awards) aus, dass bestimmte Medien, vor allem CNN, Nachrichten bewusst manipulieren, um die öffentliche Meinung in eine bestimmt Richtung zu lenken.
Das Phänomen ist auch in Deutschland omnipräsent. Oftmals geht es dabei nicht um wirkliche Fake News, sondern eher um die Tatsache, dass insbesondere die Staatsmedien ARD und ZDF es verlernt haben, Nachrichten auch tatsächlich als Nachrichten zu präsentieren. Stattdessen wird die reine Faktenpräsentation immer öfter mit einer bestimmten politischen Meinung vermischt. Für den Zuschauer ist kaum mehr wahrnehmbar, mit welchen Anteilen er gerade mit Meinungen angereicherte Fakten hört. Immer öfter lässt man bestimmte Fakten auch einfach ganz unter den Tisch fallen. Die öffentlich-rechtliche Berichterstattung über die Flüchtlingskrise in Deutschland lässt grüßen.
Etwa seit Ende der 1970er Jahre begann eine Entwicklung im Denken, die mehr als verhängnisvoll ist. Es begann eine schleichende Auflösung des Wahrheitsbegriffes, die mit einem bestimmten Begriff verbunden ist: postmodern. Postmodern bedeutet, dass etwas nach (post = danach) der Moderne gekommen ist. Mit der Moderne bezeichnet man einen Abschnitt in der Geistesgeschichte, der etwa Ende des 18. Jahrhunderts begann. Wie wurde in diesem Abschnitt der Geistesgeschichte gedacht, wie entstanden Urteile, welche Bedeutung hatte die Wahrheit? Eines war unter den Geisteswissenschaftlern der Moderne klar: Es gibt eine Wahrheit! Es gibt ein Falsch, es gibt ein Richtig. Es gibt Fakten. Es gibt Objektivität. Die Suche nach der Wahrheit wurde nicht infrage gestellt. Klar war: Fakten, Objektivität etc. existieren. Wir leben jetzt im geistesgeschichtlichen Abschnitt der Postmoderne, und da existieren diese Elemente nicht mehr - so wird zumindest behauptet. Richtig und Falsch gibt es so nicht mehr wie in der Moderne.
In der Postmoderne gilt: Wahr ist nur das, dass es keine objektive Wahrheit gibt. Dr. Wolfgang Nestvogel schreibt dazu in seinem Buch „Evangelisation in der Postmoderne": „Der moderne praktische Pluralismus verpflichtete zur Toleranz gegenüber dem Andersdenkenden, auch wenn man dessen Standpunkt für falsch hielt. Der postmoderne Pluralismus verlangt dagegen die grundsätzliche Anerkennung, dass die Aussage des anderen gleichberechtigt und in gleicher Weise wahr ist! Damit sind einseitige Wahrheitsansprüche verboten."
Zeitalter der Moderne: Der Standpunkt des anderen kann falsch sein - auch objektiv -, aber man toleriert ihn. Postmoderne: Der Standpunkt eines anderen ist immer wahr und richtig, auch wenn er objektiv scheinbar falsch ist.
Ein nächster Begriff: postfaktisch. Postfaktisch wurde 2016 von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum „Wort des Jahres" gekürt. Wahrheit speist sich aus Fakten, aus Wissen, aus Informationen, aus Tatsachen. Da es jedoch in einem postmodernen Zeitalter nicht mehr so darauf ankommt, verblassen diese Elemente. Postfaktisch. Nachfaktisch. In der Entscheidung der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache heißt es dazu, das Kunstwort postfaktisch verweise darauf, dass es in den Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten gehe. Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der „gefühlten Wahrheit" führe im postfaktischen Zeitalter zum Erfolg.
Auch die „alternativen Fakten" sind ein neues Begriff-Phänomen, das dann von einer privaten Jury 2017 zum „Unwort des Jahres" gewählt wurde. Während die Fake News gezielt eingesetzte Unwahrheiten sind, rangieren „alternative Wahrheiten" auf der Ebene des Postfaktischen, der gefühlten Wahrheit - man könnte auch von einer Wunschwahrheit sprechen.
Postmodern, postfaktisch, alternative Fakten, Fake News: Längst haben gewisse Vordenker und Wortschöpfer die Wahrheitsliebe in den Würgegriff genommen und schnüren ihr weiter den Hals zu. Zumindest bei den Fake News ist man sich einig, dass es sich dabei um gezielte Lügen handelt. So wurde beispielsweise 2017 in Litauen das Gerücht verbreitet, dass dort stationierte deutsche Soldaten der Bundeswehr Mädchen vergewaltigen würden. Es war eine gezielte Lüge, die im Internet platziert wurde.
Damit diesen Fake News im Internet Einhalt geboten wird, hat jetzt die Europäische Union eine hochrangige Expertengruppe eingerichtet, die die Europäische Kommission bei der Bekämpfung von „Fake News und Online-Desinformationen” beraten soll. Zu dieser 39-köpfigen Experten-Crew gehören beispielsweise Kai Gniffke, Chefredakteur der ARD Tagesschau und der ARD Tagesthemen. Ausgerechnet die ARD also, die bereits eingeräumt hat, man berichte nur eingeschränkt über die Kriminalität von Flüchtlingen, weil man die Bevölkerung nicht beunruhigen wolle. Das zusammen mit einer „Expertengruppe der Europäische Kommission“ – der Bock wurde hier wahrlich zum Gärtner gemacht.
Kritiker sehen in der Installation dieser Expertengruppe auch die Gefahr, dass hier eine Kommission gebildet wird, die nicht nur die Lüge aus dem Internet verbannen soll, sondern auch Wahrheiten ausbremsen und vertuschen kann, die die Bevölkerung nicht erfahren soll. Was bleibt bei dieser ganzen Entwicklung von Postmodern bis Fake News übrig? Zum Schluss weiß niemand mehr, was richtig und was falsch ist, was wahr ist und was Lüge.
Christen, die die Bibel ernst nehmen und in Gottes Wort die „Wahrheit” (2.Samuel 7,28) erkennen, ahnen bereits, dass jetzt wohl ein Zeitalter der verschärften Lüge angebrochen ist. Dass derjenige auf breiter Front am Zuge ist, der in der Bibel als „Vater der Lüge” (Joh. 8,44) benannt wird. Die „alte Schlange", die schon am Anfang der Menschheit Eva und Adam die Frage stellte „Sollte Gott wirklich gesagt haben?...“, Zweifel säte, blendete, täuschte und sie - und mit ihnen alle Nachgeborenen - ins Verderben stürzte.
Das Phänomen ist auch in Deutschland omnipräsent. Oftmals geht es dabei nicht um wirkliche Fake News, sondern eher um die Tatsache, dass insbesondere die Staatsmedien ARD und ZDF es verlernt haben, Nachrichten auch tatsächlich als Nachrichten zu präsentieren. Stattdessen wird die reine Faktenpräsentation immer öfter mit einer bestimmten politischen Meinung vermischt. Für den Zuschauer ist kaum mehr wahrnehmbar, mit welchen Anteilen er gerade mit Meinungen angereicherte Fakten hört. Immer öfter lässt man bestimmte Fakten auch einfach ganz unter den Tisch fallen. Die öffentlich-rechtliche Berichterstattung über die Flüchtlingskrise in Deutschland lässt grüßen.
Etwa seit Ende der 1970er Jahre begann eine Entwicklung im Denken, die mehr als verhängnisvoll ist. Es begann eine schleichende Auflösung des Wahrheitsbegriffes, die mit einem bestimmten Begriff verbunden ist: postmodern. Postmodern bedeutet, dass etwas nach (post = danach) der Moderne gekommen ist. Mit der Moderne bezeichnet man einen Abschnitt in der Geistesgeschichte, der etwa Ende des 18. Jahrhunderts begann. Wie wurde in diesem Abschnitt der Geistesgeschichte gedacht, wie entstanden Urteile, welche Bedeutung hatte die Wahrheit? Eines war unter den Geisteswissenschaftlern der Moderne klar: Es gibt eine Wahrheit! Es gibt ein Falsch, es gibt ein Richtig. Es gibt Fakten. Es gibt Objektivität. Die Suche nach der Wahrheit wurde nicht infrage gestellt. Klar war: Fakten, Objektivität etc. existieren. Wir leben jetzt im geistesgeschichtlichen Abschnitt der Postmoderne, und da existieren diese Elemente nicht mehr - so wird zumindest behauptet. Richtig und Falsch gibt es so nicht mehr wie in der Moderne.
In der Postmoderne gilt: Wahr ist nur das, dass es keine objektive Wahrheit gibt. Dr. Wolfgang Nestvogel schreibt dazu in seinem Buch „Evangelisation in der Postmoderne": „Der moderne praktische Pluralismus verpflichtete zur Toleranz gegenüber dem Andersdenkenden, auch wenn man dessen Standpunkt für falsch hielt. Der postmoderne Pluralismus verlangt dagegen die grundsätzliche Anerkennung, dass die Aussage des anderen gleichberechtigt und in gleicher Weise wahr ist! Damit sind einseitige Wahrheitsansprüche verboten."
Zeitalter der Moderne: Der Standpunkt des anderen kann falsch sein - auch objektiv -, aber man toleriert ihn. Postmoderne: Der Standpunkt eines anderen ist immer wahr und richtig, auch wenn er objektiv scheinbar falsch ist.
Ein nächster Begriff: postfaktisch. Postfaktisch wurde 2016 von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum „Wort des Jahres" gekürt. Wahrheit speist sich aus Fakten, aus Wissen, aus Informationen, aus Tatsachen. Da es jedoch in einem postmodernen Zeitalter nicht mehr so darauf ankommt, verblassen diese Elemente. Postfaktisch. Nachfaktisch. In der Entscheidung der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache heißt es dazu, das Kunstwort postfaktisch verweise darauf, dass es in den Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten gehe. Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der „gefühlten Wahrheit" führe im postfaktischen Zeitalter zum Erfolg.
Auch die „alternativen Fakten" sind ein neues Begriff-Phänomen, das dann von einer privaten Jury 2017 zum „Unwort des Jahres" gewählt wurde. Während die Fake News gezielt eingesetzte Unwahrheiten sind, rangieren „alternative Wahrheiten" auf der Ebene des Postfaktischen, der gefühlten Wahrheit - man könnte auch von einer Wunschwahrheit sprechen.
Postmodern, postfaktisch, alternative Fakten, Fake News: Längst haben gewisse Vordenker und Wortschöpfer die Wahrheitsliebe in den Würgegriff genommen und schnüren ihr weiter den Hals zu. Zumindest bei den Fake News ist man sich einig, dass es sich dabei um gezielte Lügen handelt. So wurde beispielsweise 2017 in Litauen das Gerücht verbreitet, dass dort stationierte deutsche Soldaten der Bundeswehr Mädchen vergewaltigen würden. Es war eine gezielte Lüge, die im Internet platziert wurde.
Damit diesen Fake News im Internet Einhalt geboten wird, hat jetzt die Europäische Union eine hochrangige Expertengruppe eingerichtet, die die Europäische Kommission bei der Bekämpfung von „Fake News und Online-Desinformationen” beraten soll. Zu dieser 39-köpfigen Experten-Crew gehören beispielsweise Kai Gniffke, Chefredakteur der ARD Tagesschau und der ARD Tagesthemen. Ausgerechnet die ARD also, die bereits eingeräumt hat, man berichte nur eingeschränkt über die Kriminalität von Flüchtlingen, weil man die Bevölkerung nicht beunruhigen wolle. Das zusammen mit einer „Expertengruppe der Europäische Kommission“ – der Bock wurde hier wahrlich zum Gärtner gemacht.
Kritiker sehen in der Installation dieser Expertengruppe auch die Gefahr, dass hier eine Kommission gebildet wird, die nicht nur die Lüge aus dem Internet verbannen soll, sondern auch Wahrheiten ausbremsen und vertuschen kann, die die Bevölkerung nicht erfahren soll. Was bleibt bei dieser ganzen Entwicklung von Postmodern bis Fake News übrig? Zum Schluss weiß niemand mehr, was richtig und was falsch ist, was wahr ist und was Lüge.
Christen, die die Bibel ernst nehmen und in Gottes Wort die „Wahrheit” (2.Samuel 7,28) erkennen, ahnen bereits, dass jetzt wohl ein Zeitalter der verschärften Lüge angebrochen ist. Dass derjenige auf breiter Front am Zuge ist, der in der Bibel als „Vater der Lüge” (Joh. 8,44) benannt wird. Die „alte Schlange", die schon am Anfang der Menschheit Eva und Adam die Frage stellte „Sollte Gott wirklich gesagt haben?...“, Zweifel säte, blendete, täuschte und sie - und mit ihnen alle Nachgeborenen - ins Verderben stürzte.
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