Danke Corinna - 2020 ist im Ar...

Meine Herren, das Jahr 2020 wird auch bei aller Nachsicht nicht in annehmbarer Erinnerung bleiben. Es begann Ende 2019 mit dem Bau eines Krankenhauses im fernen China in gerade einmal fünf Tagen. Welcher Teufel hatte die Chinesen zu dieser baulichen Kraftanstrengung getrieben? Der Teufel steckte angeblich in dem „neuartigen SARS-CoV-2“, einem bösartigen und unbarmherzigen Killervirus, welchem sich die ganze Menschheit in einem beispiellosen Akt der Solidarität entgegenstellen sollte. Denn nur so wäre überhaupt eine Chance erkennbar, eine minimale Chance gegen dieses Monster von einem Virus zu haben.

Oder handelt es sich in Wahrheit um ein raffiniert von Framing-Experten orchestriertes Narrativ, mit dem das Weltfinanzsystem vor den bangen Augen der in Todesangst sedierten Völker noch einmal vor seinem terminalen Kollaps gerettet werden soll? Hebt gar der totgeglaubte internationale Kommunismus 30 Jahre nach seinem ökonomischen Zusammenbruch im jetzt grünen Schafspelz der veganen Klimarettung wieder sein ideologisches Haupt und verbeißt er sich nun endgültig wolfsgleich in alles globale Wirtschaften? Oder sind es am Ende dunkle neoliberale Thinktank-Netzwerke, die mit dem Turbo des Raubtierkapitalismus die Gunst der pandemischen Stunde nutzen, um alles und jedes von börsennotierten Fonds aufzusaugen und ertragreich handelbar zu machen?

Je genauer sich der Blick des nach Orientierung suchenden Menschenkindes in die Realitäten und Nachrichten bohrte, desto mehr entzog sich das Gesehene der Erkennbarkeit. Die auch in Deutschland verharmlosend als „Lockdown“ bezeichneten Ausgangssperren und Hausarreste, das mediale Dauerpanikfeuer, die wirtschaftlichen Dramen und haushalterischen Exzesse überall nahmen eine so monströse Größe an, dass sie bald weder dem Auge noch dem Verstand fassbar waren. In einer Gesellschaft, die von sich selbst seit mehr als hundert Jahren glaubt, als wissenschaftlich und technisch und rational und fortschrittlich und modern gelten zu dürfen, griffen plötzlich überall archaischste Fluchtinstinkte um sich. In einem Staatswesen, das von sich gesagt hatte, offene Debatten seien für seine Existenz notwendig und schlechthin konstituierend, sahen sich skeptische Stimmen, Kritiker, Mahner, Rückfragende plötzlich robust ausgegrenzt. Eine schon zuvor, noch im Februar, in immer neue Hysterien getriebene politische Diskussionskultur entgleiste jetzt vollends. Das abweichende Votum wurde aus dem öffentlichen Diskurs verbannt. In einer bislang ungesehenen Effektivität und Effizienz tilgten namenlose Mächte alle Stimmen, die den regierungsamtlichen Linien entgegenliefen, plötzlich aus dem Netz. Sollte die „Stunde der Exekutive“ keinen Moment des Zweifelns, des Verharrens, der Besinnung oder der inneren Einkehr kennen?

Mit der gleichzeitigen Erfindung und Verhängung der „Epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ wurde ganz Deutschland – ebenso wie die Welt rundum – in eine neue Zeit katapultiert. Der gerade noch lebhafteste und geschäftigste Flughafen verwandelte sich binnen Tagen in eine Geisterstadt, wie Lebende sie nur aus alten Cowboyfilmen kannten. Ein Wunder, dass nicht auch Ballen von Steppengras vom Wind zwischen den geschlossenen Ladenlokalen und Restaurants hin und her geweht wurden. Und plötzlich, inmitten der überwirklichen Szene aus noch immer fehlenden Leichenbergen und noch immer ausbleibendem Krankenwagenlärm, traten die Menschen wieder hinaus auf die Straßen. Nun aber trugen sie Papiermasken, als seien sie alle Zahnärzte und auf dem Wege, einem Patienten seinen Zahnstein aus dem Mund zu kratzen. Je höher die Herzen vor Angst und Sorge schlugen, desto langsamer schien sich der Verstand zu bewegen, bis er endlich allen Fortschritt einstellte.

„Wir sind der Schwanz der Welt und wir wissen nicht, wohin der Kopf will“, notierte der kluge Georg Christoph Lichtenberg vor rund 250 Jahren weise. Ob es am Ende gar nicht nur eine einzige große, geplante, globale Anstrengung gibt, den Planeten in eine neue Epoche zu stürzen? Ob es vielleicht gleich mehrere Akteure sind, die die Gunst des Augenblicks nutzen, um ihre je eigene Suppe listig auf dem Feuer der Verwirrung zu kochen? Wird die Welt glutrot erhitzt, um sie in eine neue Form zu schmieden? Aber: von wem? Und zu was?

„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können“, wird Friedrich Nietzsche gerne zitiert. Dass es – bei aller Anstrengung und Planung und Macht – gelingen könnte, knapp acht Milliarden Menschen auf dem Erdenrund dauerhaft zu nur einem einzigen Lied tanzen zu lassen, erscheint unter bloßen Wahrscheinlichkeitskriterien kaum naheliegend. Eher dürfte anzunehmen sein, dass auch ein raffiniertestes Netzwerk aus den perfidesten Akteuren irgendwann unter seiner eigenen Last, unter seinem eigenen Erfolg, unter den Eifersüchteleien seiner Mitwirkenden wieder zusammenbricht. Nichts währet ja ewiglich. Jeder von Menschen ersonnene Stern fällt in das Chaos zurück, aus dem er niederkam.

Mag uns Corinna also einen Epochenbruch bescheren. Dass zuletzt alles so aussehen könnte, wie es sich irgendeiner zuvor ausgedacht hat, erscheint als abenteuerlicher Gedanke. Auf den ersten Blick jedenfalls. Denn die radikale Linke plant offen eine neue Nach-Corona-Welt. Sie sagen, die Welt wird niemals mehr dieselbe sein. Sie wollen die Welt mehr egalitär machen, mehr öko-freundlich, mehr sozialistisch. Sie nennen es die „große Transformation“. Eine Transformation die, basierend auf dem „chinesischen Modell“ der sozialen Kontrolle, kein vernünftig denkender Mensch wollen kann.
Wie dem auch sei. In den Niederlanden beginnt man schon wieder, Kernkraftwerke zu bauen. In Bayern redet ein Politiker vom Ende des Verbrennungsmotors. Er erinnert an die Revolutionäre des Jahres 1789, die den Kalender abschafften. In der Rückschau wird auch 2020 ähnlich wirken. Viel Virus um nichts.

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