Geht bei Trumps Wiederwahl die Welt unter?

 Katastrophe», «Feuersturm», «dritter Weltkrieg». Was immer Trump aussenpolitisch unternimmt, die halbe Welt reagiert wie ein pawlowscher Hund. Man schreit Zeter und Mordio und warnt händeringend, der US-Präsident provoziere die Apokalypse. Doch nach fast vier Jahren dämmert es der einen oder dem andern, dass sie mit solchen «Prognosen» gründlich danebenliegen. Wer Trump an seinen aussenpolitischen Taten misst, stellt fest: Die Welt ist ein besserer Ort, seit er im Weissen Haus regiert.

Historischer handshake

Das Wichtigste vorweg: Donald Trump hat bis dato weder einen Krieg vom Zaun gebrochen, noch hat er die Streitkräfte in einen blutigen Konflikt befohlen. Damit hebt er sich markant von seinen Vorgängern ab. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben alle US-Präsidenten (mit Ausnahme von Jimmy Carter) Truppen in kriegerische Konflikte geschickt. Auch Barack Obama, dronenbefehligender Träger des Friedensnobelpreises, liess kräftig die Waffen klirren. Unvergesslich, wie er Gaddafi töten liess, Libyen in einen Bürgerkrieg stürzte und Europa eine massive Migrationswelle aus Afrika bescherte.

Wenn der Friedensnobelpreis tatsächlich jemanden ehren würde, der den Weltfrieden fördert, müsste Trump ihn gewinnen. Vor Monatsfrist vermittelte er eine Versöhnung zwischen Israel und den Arabischen Emiraten. Das «Abraham-Abkommen» ist der erste Friedensschluss in der Region seit 25 Jahren. Es hat das Potenzial, über den Nahen Osten hinaus einer friedlicheren Zukunft Tür und Tor zu öffnen. Anfang September bereits war es so weit: Das muslimische Kosovo anerkennt den jüdischen Staat. Der Akt war Teil von Trumps jüngstem Streich: Der US-Präsident erzielte eine Annäherung zwischen Serbien und dem Kosovo, zwei Erzrivalen auf jener Flanke Europas, wo noch in den neunziger Jahren ein grauenvoller Krieg tobte. Auch in Afghanistan keimt Hoffnung. Mit einem historischen handshake vereinbarten die USA und die Taliban einen Friedensprozess. Ein delikates Unterfangen mit offenem Ausgang. Aber die Tatsache, dass Trump mit Nachdruck versucht, den längsten Krieg in der US-Geschichte zu beenden, zeigt, dass er selbst in den komplexesten Krisenregionen nicht davor zurückschreckt, neue Wege zu wagen.

Friedensschlüsse sind die Krönung der Diplomatie. Eine erfolgreiche Aussenpolitik der Grossmacht zeichnet sich indessen dadurch aus, schwelende Konflikte zu entschärfen, Perspektiven der Prosperität zu eröffnen und Akteure zurückzubinden, die den Weltfrieden gefährden. Trump hat dies mehrfach mit Erfolg bewerkstelligt: im Atomkonflikt mit Nordkorea, im Irak und in Syrien, wo er den «Kalifen» des Islamischen Staates, Abu Bakr al-Baghdadi, töten liess und damit das Morden der islamistischen Fanatiker stoppte.

Trumps Gegner mögen behaupten, der Präsident habe den Ruf Amerikas ruiniert. Sie liegen falsch. Der Respekt vor den Vereinigten Staaten ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Respekt erfordert mehr als Schulterklopfen und wohlfeile Reden. Respekt verdient sich, wer seine Kräfte massvoll einsetzt und seinen Worten Taten folgen lässt.

Obama hatte den Einsatz von Giftgas durch Syriens Diktator als «rote Linie» definiert. Als Assad die international geächtete Giftwaffe gegen sein eigenes Volk einsetzte, unternahm Nobelpreisträger Obama – nichts. Anders Trump. Am 4. April 2017 setzte das syrische Regime abermals Giftgas ein und tötete über achtzig Menschen. Drei Tage später liess Trump 59 Marschflugkörper auf einen syrischen Militärflugplatz abfeuern. Seither hat der Diktator von Damaskus keine Chemiewaffen mehr eingesetzt. Trumps begrenzte Aktion erzielte maximale Wirkung.

Starke Armee als Drohkulisse

Ähnlich verhält es sich mit dem Iran. Mit der gezielten Tötung des iranischen Generals Soleimani, Mastermind des weitverzweigten iranischen Terrornetzwerks, drängte Trump das iranische Regime in die Defensive. Er kündigte Obamas Atom-Deal auf, der die Staatsspitze mit Milliarden Dollar vergoldete. Er hat eine breite Koalition gegen die Mullahkratie geschmiedet. Und er hat den Staat in ein rigoroses Sanktionskorsett gezwängt. Heute steht das iranische Regime vor dem Bankrott, sein Bewegungsspielraum ist eingeschränkt.

Trump ist kein Pazifist. Er hat die amerikanische Armee massiv aufgerüstet, aber er hält sie als Drohkulisse in der Hinterhand. Er hält nichts von humanitären Interventionen, von Diktatorensturz und Demokratieexport wie die neocons, die neokonservativen Kriegstreiber, die George W. Bushs Aussenpolitik dominierten und Amerika im Irak und in Afghanistan in verlustreiche Abenteuer stürzten.

Im Grunde hat sich an Trumps Antrieb nichts geändert, seit er in New York zum Milliardär aufgestiegen ist. Der Businessman im Weissen Haus ist stets auf der Jagd nach einem lukrativen Deal. Früher hat er es für sein Familienunternehmen getan, heute tut er es für sein Land und die freie Welt. Dabei vertraut er auf seinen Instinkt, den er in rauen Strassen von Queens geschärft hat. Er weiss: Wer sich in die Karten blicken lässt, hat verloren. Konventionell zu sein, ist gefährlich. Unberechenbarkeit verschafft Vorteil und Sicherheit.

Hauptziel von Trumps Politik ist eine boomende Wirtschaft. Anhänger der freien Marktwirtschaft können sich damit leicht anfreunden. Geht es Amerika gut, profitiert die Welt mit. Trumps Team hat in den ersten drei Jahren brillante Wirtschaftszahlen vorgelegt. Die Arbeitslosigkeit – besonders unter Afroamerikanern und Latinos – sank so stark wie seit vierzig Jahren nie. Damit hat Trump für die Wohlfahrt der Minderheiten mehr getan als Obama und Biden in acht Jahren.

Überrumpelt von der Corona-Pandemie, unterliefen Trump Fehler. Aber damit steht er nicht allein. Die Welt wurde vom «Chinese virus» kalt erwischt. Die Bemühungen Pekings, Ausbruch und Gefährlichkeit zu vertuschen, bestätigen, wie wichtig es ist, dem kommunistischen Regime die Stirn zu bieten. Sehr früh hat Trump China als die grösste Bedrohung nicht nur für Amerika, sondern für den freien demokratischen Westen identifiziert.

Als er sich im Wahlkampf 2016 dafür einsetzte, China für dessen Handelspiraterie zur Rechenschaft zu ziehen, hielten ihn Politiker und Medien für verrückt und gefährlich. Besänftigen statt konfrontieren war bis dahin die Strategie des Westens im Umgang mit dem auftrumpfenden Reich der Mitte gewesen. Man hoffte darauf, dass Chinas neugewonnener Reichtum und sein globaler Einfluss die kommunistische Regierung liberalisieren würden. Vier Jahre später leuchtet jedem ein, dass dieser Versuch kläglich gescheitert ist. Und insgeheim ist man erleichtert, dass endlich jemand den Mut und die Hartnäckigkeit aufbringt, China in die Schranken zu weisen. 

Wandelnde Antithese

Trumps globaler Leistungsausweis ist unübersehbar. Dass ihm Politiker und Medien dennoch keinen Tribut zollen, dass sie ihn mit Schimpf und Schande zudecken, hat auch damit zu tun, dass er viele ideologisierte Unehrlichkeiten des Betriebs entlarvt. Trump ist die wandelnde Antithese, die «Handgranate» (Michael Moore) in die neulinken Milieus des korrekten Sprechens und betreuten Denkens. Er stellt sich gegen die Meinungshegemonie der Journalisten und kontert ihre Fake News notfalls mit seinen eigenen. Er stellt sich gegen Dogmen, hinterfragt den Klimaschutz, setzt sich für das ungeborene Leben ein, fordert mehr Geld für die Nato, fährt den Denkmalstürzern in die Parade. Er stört den Gottesdienst – und bringt trotz gelegentlichen Verirrungen und Entgleisungen Frischluft in die Demokratie.

In summa: Amerika steht vor einer Wahl, die die ganze Welt prägen wird. Wessen Herz für die freie Marktwirtschaft schlägt, wer weiterhin Bibelgruppen im Weißen Haus sehen will, wer Frieden dem Krieg vorzieht, kann einzig und allein hoffen, dass Trump die Wiederwahl schaffen wird.

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