Eine folgenschwere Fehleinschätzung
„Wenn die Weltausstellung in Paris zu Ende geht, wird man nie wieder etwas vom elektrischen Licht hören.“
„640 KB sollten genug für jedermann sein.“
„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer gibt.“
Diese 3 grandiosen Fehleinschätzungen von Erasmus Wilson, Bill Gates und Thomas Watson (IBM) haben seit vorgestern neuen Zuwachs bekommen. Nachdem das EU-Parlament die sogenannte Urheberrechtsreform durchgewunken hat, jubelten der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ):
„Die Zustimmung zur Reform ist ein ‚ja‘ zur digitalen Zukunft von Kultur und Medien und zu einer lebendigen und vielfältigen Kreativlandschaft in Europa … Eingeführt werden soll zudem ein europaweites ‚Publisher’s Right‘, das den Verlagen erstmals die Chance bietet, mit den großen Tech-Plattformen über die Nutzung ihrer Inhalte zu einem fairen Preis zu verhandeln“, betonen der BDZV und der VDZ in einer gemeinsamen Mitteilung. „Dieses Recht wird digitale Innovationen fördern und die Vielfalt professioneller digitaler Medienangebote deutlich erhöhen!“
Die Lobby-Gruppen der Großen Verlage und Mainstream-Medien hatten sich für die Reform stark gemacht. Sie fürchten das freie Internet als Konkurrenz. Besonders der Axel-Springer-Verlag hatte sich für ein stärkeres Leistungsschutzgesetz stark gemacht.
Die Folge: Viele Webseiten, Internet-Foren, Blogs und Online-Plattformen werden wohl über kurz oder lang stärker zensieren müssen und gegebenenfalls Upload-Filter installieren lassen. Die gilt für Bilder, Video- und Audio-Dateien, aber auch für Textausschnitte. Die Verbreitung von Nachrichten über soziale Plattformen wird somit erschwert.
Der kleine Denkfehler bei der Sache: Die Verlage brauchen Google und Bing. Bing und Google brauchen die Verlage nicht.
Wenn die großen Suchmaschinen einfach keine Medieninhalte mehr zeigen, verschwinden die im Nichts. Natürlich wird dann die EU aufstehen und rufen: Haha, ihr seit marktbeherrschend, Ihr MÜSST das zeigen. Und dann wird Google achselzuckend antworten: „Klar – aber nicht, wenn wir dafür zahlen müssen …“ Und das Gesetz möchte ich sehen, das Unternehmen vorschreibt, wofür sie zahlen sollen, wenn sie per Gesetz etwas zeigen müssen. Das wäre dann das endgültige Ende eines irgendwie noch halbwegs freien Marktes.
Diesmal stehen die großen Internetriesen wie Google, Facebook, Twitter & Co. auf der Seite der protestierenden Bürger. Ausnahmsweise mal. Denn die Internet-Konzerne müssen sich nun mit der Frage auseinandersetzen, wie Upload-Filter installiert werden können, ohne dass die Nutzer und Kunden auf die Barrikaden gehen.
Das, was die Bürger und die großen Internet-Riesen diesmal (ausnahmsweise) vereint ist der Ärger über die juristische Unsicherheit, die die EU mit ihrer Gesetzesinitiative wieder einmal geschaffen hat.
Wer sich in Zukunft freuen wird, sind die Heerscharen der Abmahn-Anwälte.
„640 KB sollten genug für jedermann sein.“
„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer gibt.“
Diese 3 grandiosen Fehleinschätzungen von Erasmus Wilson, Bill Gates und Thomas Watson (IBM) haben seit vorgestern neuen Zuwachs bekommen. Nachdem das EU-Parlament die sogenannte Urheberrechtsreform durchgewunken hat, jubelten der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ):
„Die Zustimmung zur Reform ist ein ‚ja‘ zur digitalen Zukunft von Kultur und Medien und zu einer lebendigen und vielfältigen Kreativlandschaft in Europa … Eingeführt werden soll zudem ein europaweites ‚Publisher’s Right‘, das den Verlagen erstmals die Chance bietet, mit den großen Tech-Plattformen über die Nutzung ihrer Inhalte zu einem fairen Preis zu verhandeln“, betonen der BDZV und der VDZ in einer gemeinsamen Mitteilung. „Dieses Recht wird digitale Innovationen fördern und die Vielfalt professioneller digitaler Medienangebote deutlich erhöhen!“
Die Lobby-Gruppen der Großen Verlage und Mainstream-Medien hatten sich für die Reform stark gemacht. Sie fürchten das freie Internet als Konkurrenz. Besonders der Axel-Springer-Verlag hatte sich für ein stärkeres Leistungsschutzgesetz stark gemacht.
Die Folge: Viele Webseiten, Internet-Foren, Blogs und Online-Plattformen werden wohl über kurz oder lang stärker zensieren müssen und gegebenenfalls Upload-Filter installieren lassen. Die gilt für Bilder, Video- und Audio-Dateien, aber auch für Textausschnitte. Die Verbreitung von Nachrichten über soziale Plattformen wird somit erschwert.
Der kleine Denkfehler bei der Sache: Die Verlage brauchen Google und Bing. Bing und Google brauchen die Verlage nicht.
Wenn die großen Suchmaschinen einfach keine Medieninhalte mehr zeigen, verschwinden die im Nichts. Natürlich wird dann die EU aufstehen und rufen: Haha, ihr seit marktbeherrschend, Ihr MÜSST das zeigen. Und dann wird Google achselzuckend antworten: „Klar – aber nicht, wenn wir dafür zahlen müssen …“ Und das Gesetz möchte ich sehen, das Unternehmen vorschreibt, wofür sie zahlen sollen, wenn sie per Gesetz etwas zeigen müssen. Das wäre dann das endgültige Ende eines irgendwie noch halbwegs freien Marktes.
Diesmal stehen die großen Internetriesen wie Google, Facebook, Twitter & Co. auf der Seite der protestierenden Bürger. Ausnahmsweise mal. Denn die Internet-Konzerne müssen sich nun mit der Frage auseinandersetzen, wie Upload-Filter installiert werden können, ohne dass die Nutzer und Kunden auf die Barrikaden gehen.
Das, was die Bürger und die großen Internet-Riesen diesmal (ausnahmsweise) vereint ist der Ärger über die juristische Unsicherheit, die die EU mit ihrer Gesetzesinitiative wieder einmal geschaffen hat.
Wer sich in Zukunft freuen wird, sind die Heerscharen der Abmahn-Anwälte.
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