Von Gendersternchen und Binnen-Is
Normalerweise bin ich ein Mensch, der wenig Emotionen zeigt. Richtig aufbrausend werde ich fast nur bei Spielen meiner Lieblingssportvereine. Aber auch die Debatte über eine gendergerechte Sprache in der vergangenen Woche trägt bei mir nicht zu einem ruhigen Puls bei.
Zu Unizeiten haben wir uns immer lustig gemacht, wenn eine Professorin großen Wert auf das Binnen-I gelegt hat. Die Sprache sollte gendergerecht sein. Sie fand, das weibliche Geschlecht könnte sich diskriminiert fühlen, wenn lediglich von Studenten die Rede ist. Deswegen sprach sie von StudentInnen und WissenschaftlerInnen. Das ist jetzt über 20 Jahre her. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass Frauen sich eingeschlossen fühlen dürfen, wenn ich die Sammelbezeichnung wähle und von Studenten rede. Die deutsche Grammatik ist da ebenfalls auf meiner Seite.
In einem Pressespiegel durfte ich letzte Woche lesen, dass viele Städte im Ruhrgebiet ihre Behördenspreche modernisieren wollen und in amtlichen Schreiben den Genderstern nutzen möchten. Mein Puls steigt. Ich glaube, wir haben größere Probleme auf der Welt als die Nutzung dieses sprachlichen Mittels, was in der deutschen Grammatik nicht vorgesehen ist. Ich will nicht in Hysterie verfallen, aber mir spricht der Aufruf des Vereins Deutsche Sprache gegen den „Gender-Unfug“ aus der Seele.
Die Mahner zum Widerstand gegen „gendergerechte Sprache“ sehen darin einen „zerstörerischen Eingriff“ in die deutsche Sprache. Unterzeichnet haben den Appell unter anderem „Sprachpapst“ Wolf Schneider, aber auch der Schauspieler Dieter Hallervorden und der Evangelist Theo Lehmann.
Eine Umsetzung erzeuge „eine Fülle lächerlicher Sprachgebilde“ und leiste „keinen Beitrag zur Besserstellung der Frau in der Gesellschaft“. Der Staat dürfe nicht von oben in die Sprache eingreifen und zum Spielball politischer Interessen werden. Ich gebe zu: Mich nervt diese Debatte und ich glaube, sie ist auch nur für wenige Menschen relevant. Ich bin für eine kurze und effektive Sprache. Gendergerechte Sprache ist umständlich und viel schwerer lesbar. Ohne Binnen-I und Genderstern wären manche Bücher, amtliche Dokumente und wissenschaftliche Hausarbeiten nicht nur besser lesbar, sondern manchmal auch deutlich dünner – ohne den Inhalt zu verfälschen.
Es gibt andere, bessere Möglichkeiten und Chancen, die Welt „gerechter“ zu machen. Die Sprache ist dabei nicht das allererste Mittel der Wahl. Und sie hat es wahrlich nicht verdient dem Genderwahn geopfert zu werden.
Zu Unizeiten haben wir uns immer lustig gemacht, wenn eine Professorin großen Wert auf das Binnen-I gelegt hat. Die Sprache sollte gendergerecht sein. Sie fand, das weibliche Geschlecht könnte sich diskriminiert fühlen, wenn lediglich von Studenten die Rede ist. Deswegen sprach sie von StudentInnen und WissenschaftlerInnen. Das ist jetzt über 20 Jahre her. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass Frauen sich eingeschlossen fühlen dürfen, wenn ich die Sammelbezeichnung wähle und von Studenten rede. Die deutsche Grammatik ist da ebenfalls auf meiner Seite.
In einem Pressespiegel durfte ich letzte Woche lesen, dass viele Städte im Ruhrgebiet ihre Behördenspreche modernisieren wollen und in amtlichen Schreiben den Genderstern nutzen möchten. Mein Puls steigt. Ich glaube, wir haben größere Probleme auf der Welt als die Nutzung dieses sprachlichen Mittels, was in der deutschen Grammatik nicht vorgesehen ist. Ich will nicht in Hysterie verfallen, aber mir spricht der Aufruf des Vereins Deutsche Sprache gegen den „Gender-Unfug“ aus der Seele.
Die Mahner zum Widerstand gegen „gendergerechte Sprache“ sehen darin einen „zerstörerischen Eingriff“ in die deutsche Sprache. Unterzeichnet haben den Appell unter anderem „Sprachpapst“ Wolf Schneider, aber auch der Schauspieler Dieter Hallervorden und der Evangelist Theo Lehmann.
Eine Umsetzung erzeuge „eine Fülle lächerlicher Sprachgebilde“ und leiste „keinen Beitrag zur Besserstellung der Frau in der Gesellschaft“. Der Staat dürfe nicht von oben in die Sprache eingreifen und zum Spielball politischer Interessen werden. Ich gebe zu: Mich nervt diese Debatte und ich glaube, sie ist auch nur für wenige Menschen relevant. Ich bin für eine kurze und effektive Sprache. Gendergerechte Sprache ist umständlich und viel schwerer lesbar. Ohne Binnen-I und Genderstern wären manche Bücher, amtliche Dokumente und wissenschaftliche Hausarbeiten nicht nur besser lesbar, sondern manchmal auch deutlich dünner – ohne den Inhalt zu verfälschen.
Es gibt andere, bessere Möglichkeiten und Chancen, die Welt „gerechter“ zu machen. Die Sprache ist dabei nicht das allererste Mittel der Wahl. Und sie hat es wahrlich nicht verdient dem Genderwahn geopfert zu werden.
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