Guten Morgen Abendland

Immer wieder ist vom christlichen Abend land zu hören. Aber was genau ist das eigentlich? Schon die römische Antike unterscheidet Orient und Okzident, den Osten des Reiches und den Westen, Morgenland und Abendland. In alten Bibelübersetzungen fndet man als Begriff für „Westen“ das Wort „Abend“. Und so wurde es zum Selbstläufer: Europa ist das Abendland. Die christliche Botschaft kam aus dem Orient, „ex oriente lux“ – aus dem Osten kommt das Licht. Absolut lesenswert übrigens die Ausführungen der Apostelgeschichte, wie im ersten Jahrhundert der Glaube nach Europa kam.
Der Apostel Paulus war im Gebiet der heutigen Türkei unterwegs, als er folgende Worte vernimmt: „Komm herüber und hilf uns!“ Und ausgerechnet eine Frau namens Lydia ist es, die als erste den Glauben an Jesus Christus annimmt. Ein Hinweis darauf, wie das Christentum von Anfang an revolutionär gesellschafliche Grenzen übersprang.
Männer und Frauen, Arme und Reiche, Sklaven und Herren versammelten sich in den Gemeinden. Paulus kommt schließlich bis Athen und spricht dort auf dem Markt: „Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns, denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechtes.“ (Apostelgeschichte 17,28).
Auch auf anderen Wegen waren die "Jesusfreaks" bis Rom gekommen und verbreiteten dort die neue Lehre. Von dort aus lief die revolutionäre Botschaft vom Auferstandenen über die Alpen nach Augsburg, Köln und Mainz. Das Licht ist im Abendland angekommt, "um denen zu scheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten!" (Lukas 1,79)

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